Deutschlandweit steigen die durchschnittlichen Löhne. Ein positiver Nebeneffekt dieser Entwicklung: Immer mehr können sich die eigenen vier Wände leisten. Doch es gibt regionale Unterschiede. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung des Forschungsinstituts Empirica im Auftrag der Landesbausparkassen. (LBS).
Wie viel Einkommen für ein gebrauchtes Einfamilienhaus nötig ist, ermittelten die Forscher auf Basis von aktuellen Zahlen. Außerdem wurden Daten des Statistisches Bundesamts herangezogen, diese erstellen eine Preis-Datenbank für Einfamilienhäuser. Die Preise der ersten Quartale 2013 wurden mit den Mindesteinkommen, das für eine Finanzierung benötigt wird, verglichen. Demnach müssen Münchner viel mehr vom Einkommen aufbringen als die Einwohner in anderen Regionen. Hier wird mehr als das doppelte des durchschnittlichen Einkommens für den Hauskauf benötigt. In anderen Regionen genügt bereits ein mittleres Einkommen für die eigenen vier Wände. Wohneigentum kann dann realisiert werden, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind. So muss Eigenkapital in Höhe von mindestens einem Nettojahreseinkommen vorliegen. Zum anderen darf eine Finanzierung mit einem Jahreszins von sechs Prozent 35 Prozent des Nettoeinkommens nicht übersteigen. Käufer sollten jedoch die zusätzlichen Kosten für eine gebrauchte Immobilie nicht vergessen, darauf weisen die Experten der LBS ebenfalls hin. Hinzu kommt, dass in teuren Wohngegenden eine Eigentumswohnung eine günstigere Kaufalternative bieten kann.
Ostdeutsche Regionen bieten bezahlbaren Wohnraum
Neben dem vorhandenen Einkommen und der Höhe des Ersparten sei aber auch die bevorzugte Wohnregion von Bedeutung. Nicht überall könne der Bedarf gedeckt werden. Wer darüber nachdenkt, sich ein Einfamilienhaus zu kaufen, sollte sorgfältig vergleichen – und zwar deutschlandweit. So werden im Landkreis Starnberg etwa 9.800 Euro Einkommen benötigt, um Wohneigentum zu kaufen. 8.000 Euro müssen Käufer in München mindestens verdienen, während im Kyffhäuserkreis (Thüringen) bereits ein Einkommen von etwa 500 Euro ausreicht, um eine Finanzierung zu ermöglichen. Am günstigsten sind Immobilien im Osten, aber auch in Nordbayern oder Nordhessen stehen günstige Kaufimmobilien zur Verfügung. Tief in die Tasche greifen müssen Käufer hingegen in München, dem Landkreis Miesbach sowie Dresden. Dennoch: In zwei von drei kreisfreien Städten Deutschland genügt ein durchschnittliches Einkommen, um einen Immobilienkredit stemmen zu können. Wie der Vergleich mit der letzten Empirica-Studie aus dem Jahr 2011 zeigt, haben sich die Bedingungen für Hauskäufer in den letzten zwei Jahren noch weiter verbessert. So ist das Einkommen flächendeckend gestiegen. Hinzu kommen die guten Finanzierungskonditionen mit niedrigen Zinsen. Der günstigste Finanzierer bietet ein Darlehen mit zehnjähriger Laufzeit bereits zu einem effektiven Zinssatz von 2,3 Prozent an. Von der verbesserten Lage profitieren auch Käufer von Eigentumswohnungen, wie eine aktuelle Analyse des Immobilienverbandes IVD zeigt.