Verbraucherkredite bleiben weiterhin günstig

Verbraucherkredite bleiben weiterhin günstig

Die Zeiten für einen effektiven Vermögenszuwachs sind schlecht. Sichere Geldanlagen wie Tages- und Festgeld bringen nur wenig Rendite ein, die Zinsen werden voraussichtlich erst 2015 wieder ansteigen. Im Gegenzug liegen die Kreditzinsen so günstig wie lange nicht mehr. Viele Deutsche haben die Möglichkeit genutzt, um umzuschulden oder größere Anschaffungen zu finanzieren. Dieser Trend wird sich 2014 weiter fortsetzen, erst Ende 2014, Anfang 2015 könnten die Zinsen langsam wieder ansteigen.

Bereits seit dem Jahr 2009 sind die Zinsen für private Kredite in Deutschland rückläufig. Ihren höchsten Stand erreichten sie im Oktober 2008. Hier mussten Kreditnehmer im Mittel 10,64 Prozent effektiven Jahreszins bezahlen. Zum Vergleich: In den Jahren 2004 und 2005 lag er bei durchschnittlich 8-9 Prozent. Zu den niedrigen Kreditzinsen kam es im Zuge der Finanzkrise und aufgrund der schwachen Konjunktur in den europäischen Krisenstaaten. Hier wurden deutlich weniger Kredite nachgefragt, nach der Leitzinsabsenkung wurde das Geld für die Banken billiger. Nach einer Analyse der FMH-Finanzberatung bezahlen Kreditkunden Anfang Januar einen durchschnittlichen Zinssatz von 6,2 Prozent bei einer Laufzeit von 60 Monaten. Dabei ist die Spanne zwischen einzelnen Anbietern jedoch sehr groß, die günstigsten bieten einen effektiven Zinssatz von 4,00, die teuersten einen Satz von 13,00 Prozent an. Da der Zins bis Jahresende niedrig bleiben wird, sollten Kunden kurzfristige Lösungen wählen. Ratenkredite mit ein- oder zweijähriger Zinsbindung sind eine gute Möglichkeit für eine Umschuldung oder eine Anschaffung wie etwa ein neues Fahrzeug. Vor allem Anschaffungen mit einem hohen Finanzierungsvolumen lohnen sich derzeit für den Verbraucher.

Deutsche Bundesbank: Langfristig moderater Anstieg der Zinsen

Im Rahmen des aktuellen Monatsberichts für den Dezember 2013 gibt die Deutsche Bundesbank auch Prognosen hinsichtlich der Entwicklung der Kreditzinsen ab. In diesem Jahr wird die deutsche Wirtschaft weiter an Fahrt aufnehmen, die Arbeitslosenquote weiter zurückgehen. Die Bundesbank geht für 2014 von einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und sogar 2,0 Prozent für 2015 aus. Bereits im Winterhalbjahr 2013/14 soll die Binnenkonjunktur spürbar anziehen. Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften bleibt hoch. Auch in den Euroländern wird eine Kehrtwende erwartet. Hier rechnen Ökonomen mit einer Teuerungsrate von 1,1 Prozent. Im Oktober erreichte diese mit 0,7 Prozent einen neuen Niedrigrekord. Zwar war der Geschäftsklimaindex hier etwas rückläufig, das allgemeine Wirtschaftsklima hingegen gut. Anfang Januar ist das Wirtschaftsklima in der Eurozone so gut wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Wie die EU-Kommission mitteilte, verbesserte sich die Stimmung in allen Bereichen. Setzen sich die derzeitigen Trends weiter fort, könnten die Kreditzinsen Ende des Jahres etwas ansteigen. Doch auch mit einem moderaten Zinsanstieg werden Verbraucherkredite nach wie vor günstig bleiben.