Zwar sind Immobilienkredite nach wie vor günstig zu haben, doch die Kaufnebenkosten werden in diesem Jahr erheblich teurer. Nachdem im letzten Jahr bereits die Notarkosten angehoben worden waren, stieg zum 1.1. in einigen Bundesländern die Grunderwerbssteuer. Auch eine Erhöhung der Grundsteuer ist abzusehen.
Nach Zahlen des Baugeldvermittlers Interhyp sind Baukredite mit einer zehnjährigen Zinsbindung derzeit für unter drei Prozent zu haben. Der Vergleich mit den letzen 20 Jahren zeigt, wie niedrig diese Zinsen eigentlich sind; so lag der durchschnittliche Zinssatz in den letzten beiden Jahrzehnten bei etwa fünf Prozent. Im Jahresverlauf könnten die Zinsen für Immobilienkredite moderat ansteigen. Bereits zum Jahreswechsel haben einige Bundesländer die Grunderwerbssteuer erhöht. Die Saat für die wachsende Steuerbelastung wurde vor sieben Jahren mit der Föderalismusreform gelegt. Bis dahin war die Grunderwerbssteuer deutschlandweit identisch. Nach der Reform darf jedes Bundesland die Steuerlast selbst festlegen, mit teils erheblichen Unterschieden. Spitzenreiter ist seit dem 1.1.2014 Schleswig-Holstein, hier stieg die Steuer auf 6,5 Prozent. In Berlin müssen Käufer 6 Prozent, in Niedersachsen und Bremen 5 Prozent bezahlen, wenn sie sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung zulegen. Niedriger liegt der Satz in Sachsen und Bayern, in beiden Bundesländern wird eine Steuer von 3,5 Prozent erhoben. Die Grunderwerbssteuer ist eine einmalige Ausgabe, sie wird in Abhängigkeit vom Immobilienwert berechnet und wird ans Finanzamt abgeführt. Käufer, die in Bremen ein Eigenheim im Wert von 200.000 Euro erwerben wollen, müssen noch einmal 13.000 Euro Grunderwerbssteuer zahlen.
Reform der Grundsteuer angedacht
Seit etlichen Jahren ist auch eine Reformierung der Grundsteuer geplant. Dem Bundesverfassungsgericht liegt bereits eine Beschwerde gegen die aktuell geltenden Vorschriften vor. Seit vier Jahrzehnten wurden die Bewertungsmaßstäbe nicht mehr an die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt angepasst, in den neuen Bundesländern werden Werte aus dem Jahr 1935 herangezogen. Hintergrund: Die Grundsteuer wird von den Städten und Kommunen erhoben und wird einmal für das Kalenderjahr berechnet und muss viermal im Jahr bezahlt werden. Die Berechnung dieser Sondersteuer ist recht kompliziert und beruht auf dem Einheitswert. Dieser wird mit dem Hebesatz der Gemeinde multipliziert, um den individuellen Steuersatz zu ermitteln. Allein im Jahr 2010 konnten Kommunen so 9,8 Milliarden Euro einnehmen. Im europäischen Vergleich fällt die deutsche Grundsteuerlast noch gering aus. Im August letzten Jahres waren bereits die Notarkosten teurer geworden, diese werden etwa fällig, wenn der Kaufvertrag beurkundet wird. Wer ohnehin knapp kalkulieren muss, muss in diesem Jahr noch gründlicher rechnen, ob sich der Traum vom Haus noch lohnt oder nicht.