Wer ein Haus kauft, muss neben dem eigentlichen Kaufpreis auch die Kaufnebenkosten einplanen. Zu diesen gehören auch die Gebühren für den Notar. Ab August werden die Notarkosten deutlich steigen, der Hauskauf wird teurer.
Am 1. August tritt das neue Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) in Kraft. Die Reformierung der Notarkosten war dringend nötig, seit 1986 hatte es keine Veränderungen bei den Kosten der Notare mehr gegeben, die Gebührenverordnung selbst ist sogar schon 70 Jahre alt. Vor allem für Hauskäufer und -besitzer sind die Änderungen interessant, denn die Kosten für die Tätigkeiten des Notars werden in vielen Bereichen kräftig steigen. So gelten nun etwa Mindestgebühren für bestimmte Tätigkeiten, so soll der Kostendeckungsgrad erhöht werden, vor allem Notare in ländlichen Regionen sollen profitieren. Die Bundesnotarkammer hat nachgerechnet: Beim Kauf einer 200.000 Euro teuren Immobilie steigen die Notarkosten von bisher 1.085 auf 1.305 Euro, dies entspricht einer Kostensteigerung von 17 Prozent. Im Durchschnitt müssten Immobilienkäufer mit einem Kostenplus von 15 Prozent rechnen, so die Kammer. Einige Gebühren sind aber auch gesunken, so etwa die Kosten für ein notarielles Anderkonto, in einigen Gebieten Deutschlands werden alle Hauskäufe über ein solches Treuhandkonto abgewickelt. Günstiger wird es auch für Kunden, die eine Grundschuld löschen lassen wollen. Wurden für eine 350.000 Euro teure Grundschuld bisher 130 Euro berechnet, sind es ab dem 1.8. nur noch 20 Euro. Wie hoch die Kostensteigerung tatsächlich ausfällt, ist in erster Linie vom Kaufpreis abhängig, je weniger die Immobilie kostet, desto stärker wirken sich die höheren Gebühren künftig aus.
Hauskauf nur mit Notar
Notaren sind die Schnittstelle zwischen Käufer, Verkäufer und der Bank. So ist die notarielle Beurkundung des Kaufvertrags gesetzlich vorgeschrieben. Aber auch bei einer Finanzierung wird der Notar wichtig, da viele Banken als Sicherheit das sogenannte Grundpfandrecht verlangen, muss die Bank im Grundbuch eingetragen werden. Wird eine Anschlussfinanzierung bei einer anderen Bank in Anspruch genommen, wird die Grundschuld erneut zum Thema. Jetzt müssen die Grundpfandrechte auf die neue Bank übertragen werden. Bis Ende Juli gelten die alten, niedrigeren Gebühren. Wer Geld sparen möchte und den Kauf einer Immobilie bereits fest eingeplant hat, kann den Kaufvertrag noch im Juli beurkunden lassen. Neben dem Notar müssen Hauskäufer weitere Kaufnebenkosten bezahlen. Ingesamt sollten Hauskäufer für alle Nebenkosten zwischen 1,5-2 Prozent des Kaufpreises einkalkulieren. Weitere Kosten entstehen durch die Grunderwerbssteuer, die in einigen Regionen bis zu 14 Prozent des Kaufpreises ausmacht.