Im Internetzeitalter in dem sowohl nahezu jeder Verbraucher ein Smartphone nutzt und jede Bank, selbst das traditionsreichste Bankhaus, über eine Webpräsenz verfügt, ist es nur folgerichtig, dass neue Techniken eingesetzt werden, um die Bonität in Finanzbelangen der potenziellen Kunden zu prüfen. Setzten früher alle Dienstleister und Banken ausschließlich auf die Auskunftei Schufa, wendet man mittlerweile immer häufiger eine Kontoabfrage an.
Die Verbraucher kennen es: Sobald man einen Telefonvertrag, einen Mietvertrag oder einen Ratenkredit abschließen möchte, taucht sie auf die Einverständniserklärung zur Schufa-Auskunft. Die Schufa sammelt zu jedem Verbraucher Daten und errechnet aus diesen den Scoring-Wert pro Person. Das ist dann die berühmte Schufa-Auskunft, die von Banken, Einzelhändlern oder auch Vermietern eingeholt wird, um die Kreditwürdigkeit des Kunden einschätzen zu können. Doch mittlerweile gibt es viel direktere Wege zur Bonitätseinschätzung etwa vor einer Kreditvergabe. Verschiedene Anbieter setzen bereits auf die sogenannte Kontoabfrage, bei der die Antragsteller Einblick auf ihr Girokonto gewähren. Anhand dieser Kontodaten lassen sich unmittelbar das Zahlungsverhalten und die Einkünfte ablesen.
Kreditantrag: Einsicht ins Girokonto statt Schufa
Einige Verbraucher dürften jetzt Schnappatmung bekommen, denn irgendwie ist es ja doch zumindest ein leicht seltsames Gefühl einem Finanzdienstleister oder einer fremden Bank einen direkten Kontozugriff zu gewähren. Die Anbieter versprechen jedoch grundsätzlich alle Belangen in Sachen Datenschutz und Sicherheit einzuhalten. Und die Frage muss auch lauten, ob der Weg über die Schufa der bessere Weg ist, denn über die dort hinterlegten Daten hat man im Detail keinen Einblick, über das eigene Girokonto weiß man hingegen bestens Bescheid. Wer zudem auf einen Kredit angewiesen ist, hat wohl auch kaum eine Wahl so eine Form der Bonitätsprüfung ablehnen zu können, vor allem dann nicht, wenn es die einzige Art der Kreditwürdigkeitsprüfung bei diesem Anbieter ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Akzeptanz der Kontoabfrage beispielsweise im Segment der Darlehen entwickelt.